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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Kreisgruppe Lünen e.V. findest du hier .
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Das Thema Selbst- und Fremdrettung ist ein grundlegendes Thema für jeden, der mit dem Bewegungsraum Wasser in Berührung kommt. Bereits vor Beginn der Schwimmausbildung sollten Eltern darauf achten, ihren Kindern erste Regeln für ein richtiges Verhalten am Wasser zu vermitteln. Dafür ist seitens der DLRG eine verstärkte Aufklärungsarbeit notwendig. Mit Beginn der Wassergewöhnung im Schwimmunterricht sollte eine gezielte Vermittlung der Baderegeln einsetzen.
Übungen der Wasserbewältigung sind systematisch auch dazu zu nutzen, ein angstfreies und kräftesparendes Treiben lassen (Gleiten) auf dem Wasser zu entwickeln. Für die Selbstrettung ist das persönliche Vermeiden möglicher Gefahrensituationen grundlegend.
Für die Fremdrettung gilt, dass Gefahrensituationen als solche richtig erkannt werden müssen. Ein richtiges Handeln des Rettenden erfolgt immer nach dem Prinzip: „Die eigene Sicherheit geht vor Hilfeleistung!“
Gefahren in fließenden Gewässern
In größeren Flüssen befnden sich zur Regulierung der Strömung und der Minimierung der Abtragung des Ufers Buhnen. Sie verändern die Strömungsverhältnisse, insbesondere zwischen den Buhnen. Da auch geübte Schwimmer beim Schwimmen gegen die Strömung schnell ermüden, sollte man sich nur in Strömungsrichtung fortbewegen, auch wenn dies der längere Weg zum Ufer ist.
Selbstrettung aus Strömungen
Ein strömendes Gewässer und die enorme Kraft des Wassers darf von einem Schwimmer nie unterschätzt werden. Versuche nie gegen die Strömung anzuschwimmen: Das ist kräftezehrend und führt in den seltensten Fällen zum Erfolg. Um Erschöpfung und Krämpfen vorzubeugen, lasse dich mit der Strömung treiben und versuche so langsam schräg mit der Strömung ans Ufer zu kommen. Auch wenn man daruch etwas abtreibt ist es dennoch die sicherste Methode. Wenn du in der Strömung der Erschöpfung nahe bist, lege dich auf den Rücken und lasse sich mit den Füßen (und somit Blick) nach vorne treiben. Mit den Armen kannst du nun etwas die Richtung korrigieren und Gefahren ausweichen.
Vermeide als Schwimmer in strömenden Gewässern jede Art von Einbauten (z.B. Brückenpfeiler), Felsen, Büschen und Bäumen. Davor und dahinter können sich tückische Wirbel bilden, die dem Schwimmer gefährlich werden können. Ein Busch oder Ast im Wasser kann bei schneller Strömung zur Todesfalle werden. Als Schwimmer kannst du hier hinein- und unter Wasser gedrückt werden. Ein Entkommen gegen die Wasserkraft ist dann kaum mehr möglich!
Nicht gründige Wirbel
Wasser in Bewegung bewirkt eine Vielzahl von Strömungen. Dort, wo verschiedene Strömungen aufeinander treffen, bilden sich Wirbel. Es handelt sich um mehr oder weniger senkrecht zur Wasseroberfläche verlaufende Wassersäulen, die sich um sich selbst drehen. Reichen die Wirbel nicht bis auf den Grund des Gewässers, werden sie als nicht gründige Wirbel bezeichnet. Sie können bei den folgenden Gegebenheiten entstehen:
Derartige Wirbel sind nicht ortsbeständig und ziehen einen Schwimmer nicht nach unten. Wird ein Schwimmer von einem solchen Wirbel erfasst, kann er sich einfach treiben lassen, bis sich die Wirkung des Wirbels von selbst verloren hat.
Gründige Wirbel
Reichen die Wirbel hingegen bis auf den Grund des Gewässers, werden sie als gründige Wirbel bezeichnet. Im Bereich dieser Wirbel gerät das Wasser in kreisende Bewegungen und wird im Zentrum nach unten gezogen. Wird ein Schwimmer in einen gründigen Wirbel gezogen, so besteht die Chance zur Rettung nur darin, am Grunde des Wirbels seitwärts wegzutauchen.
Ein gründiger Wirbel kann auch am Grundablass von Staumauern und Talsperren beobachtet werden. Der Ablauf des Wassers bewirkt den Strudeleffekt. Dieser ist vergleichbar mit dem Herauslassen des Wassers aus der Badewanne. Ein gründiger Wirbel behält durch den engen Abfuss konstant seine Sogwirkung.
Gefahren in stehenden Gewässern
Teiche oder Seen bieten einen hohen Freizeitwert. Gefahren bestehen hier z.B. in Form von steil abfallende Ufern, Wasserpflanzen, Unrat etc. Besondersrisikoreich sind Kiesgruben (mit Bagger), deren Ufer abrutschen können. Felsen, Pfähle, Baumstümpfe, Mauerreste und Unrat unter der Wasseroberfläche stellen für den Wassersporttreibenden ein erhebliches Verletzungsrisiko dar. Zur Vermeidung unnötiger Verletzungen sollte man sich bei Ortskundigen über die Gefahren des Gewässers informieren. Schlammiger Boden und brusttiefes Wasser sind unter Umständen lebensgefährlich, da der Versuch freizukommen zu weiterem Absinken führen kann. Im Falle der Schlammberührung ist Panik zu vermeiden und der Betroffene muss versuchen, sich durch kräftige Schwimmbewegungen nur mit den Armen aus dem Morast zu lösen. In stehenden oder langsam fließenden Gewässern befinden sich oft lange, bänderartige Gewächse, die in der Regel bis knapp an die Wasseroberfläche heranwachsen. Panik und Entsetzen können den Ahnungslosen überkommen, wenn diese Gewächse den Körper streifen oder sich um seine Arme, Schultern und Beine legen und ihn festzuhalten drohen.
Bergseen-, Ton-, und Kiesgruben weisen unterschiedlich warme Wasserschichten auf. Das kalte Wasser besitzt eine größere Dichte und liegt immer unter den warmen Schichten. Insbesondere bei Kopfsprüngen werden diese Temperaturunterschiede deutlich spürbar!
Gefahren bei Buhnen und Walzen
Bei Wehren und Wasserfällen strömen die oberen Wasserschichten immer mit größerer Geschwindigkeit als die unteren. Ein Schwimmer wird also stets mit den oberen Wasserschichten an die Wehr- bzw. an die Wasserkante gedrückt oder aber über den Kamm hinweggespült.
Selbst ein Sturz ohne Verletzungsfolgen reduziert nicht die Gefahr, weil die meist vorhandene Wasserwalze unterhalb des Wehr- bzw. Wasserfalles weitere Gefahren birgt. Drehkraft, Geschwindigkeit und Sog-Kraft der Walzen können sehr unterschiedlich sein. Wer in eine außendrehende Walze geraten ist, sollte mit schnellen kräftigen Schwimmstößen den Gefahrenbereich verlassen oder die Sog-Kraft des Wasserfalls ausnutzen und mit der am Grunde des Wasserfalls wegführende Strömung ruhigeres Wasser erreichen. Innendrehende Walzen lassen auch dem geübten Schwimmer fast keine Chance. Sie bedeuten höchste Lebensgefahr.
Selbstrettung aus sinkenden Fahrzeugen
Ablaufphasen eines sinkenden Fahrzeugs:
Je nach der Geschwindigkeit des Fahrzeuges, der Fallhöhe und dem Aufschlagwinkel prallt dieses mehr oder weniger hart auf die Wasseroberfläche auf und taucht dann tiefer oder nur ein Stück weit ein.
Im Fahrzeuginneren bildet sich kaum eine nutzbare Luftblase. Die restliche Luft sammelt sich oftmals im Kofferraum und ist den Insassen nicht hilfreich. Je nach Konstruktion kann es passieren, dass der Wasserdruck das Dach eindrückt.
Verhaltensregeln, wenn das Fahrzeug ins Wasser gestürzt ist
Vorbereitet sein:Weil Angst leicht in Panik umschlägt, müssen sich die Autofahrer mit dem Gedanken eines möglichen Sturzes ins Wasser rechtzeitig auseinandersetzen und die Rettung mehrmals im Geiste durchexerzieren. Denn nur so haben sie eine Chance, im Ernstfall genau das Richtige tun.
Selbstrettung bei Bootsunfällen
Der steigende Trend zum Wassersport erhöht auch die Anzahl der Unfälle im Bereich der Sportschifffahrt. Deshalb empfiehlt die DLRG grundsätzlich allen Bootsinsassen, Rettungswesten zu tragen.
Häufige Unfallursachen:
Verhalten nach einer Bootskenterung
Der Versuch, das Boot wieder aufzurichten, darf nur dann unternommen werden, wenn dadurch keine Beteiligten gefährdet werden
Erschöpfungszustände
Bei der Erschöpfung kann der Schwimmer durch kraftsparendes Verhalten seine Überlebenschance deutlich erhöhen. Die Ermüdungserscheinungen werden gemindert, wenn der Kräfteverbrauch durch Erholungspausen im Wasser vermindert wird. Alle Möglichkeiten des Überwasserhaltens zur Überbrückung von Erschöpfungszuständen erfordern vom Erschöpften hohe Konzentration.
Verhalten bei einer Erschöpfung
1) Ausruhen in der Rückenlage (toter Mann)
2) Kraftsparende Überlebenslage (Bauchlage)
Diese Lage ist immer dann zu bevorzugen, wenn aufgrund der bewegten Wasseroberfläche das Ausruhen in Rückenlage nicht möglich ist und wenn z.B. die Gefahr besteht, dass Wasser in das Gesicht gespült wird.
Krämpfe
Schwimmer können bei längerem Aufenthalt im Wasser wegen Unterkühlung und Überanstrengung von Krämpfen befallen werden. Dabei ziehen sich Muskeln zusammen, werden unbeweglich und schmerzen.
Der Schwimmer muss die Ruhe bewahren und versuchen, zum Ufer zu schwimmen. Gelingt dies nicht, dann kann der Krampf auch im Wasser durch Dehnung des Muskels gelöst werden. Die Spannung und Entspannung wird wiederholt, bis sich der Krampf löst und der Schmerz nachlässt.
Wadenkrampf: Der Rettungsschwimmer legt sich auf den Rücken, fasst die Fußspitze und zieht sie zum Körper hin. Die freie Hand drückt knapp oberhalb der Kniescheibe auf den Oberschenkel, damit das Bein gestreckt wird.
Oberschenkelkrampf: Der Rettungsschwimmer legt sich auf den Rücken, fasst den Unterschenkel am Fußgelenk und drückt ihn gegen den Oberschenkel.
Fingerkrampf: Die Finger werden abwechselnd zur Faust geschlossen und ruckartig gestreckt.
Nachbehandlung von Krämpfen: Nach Lösung des Krampfes soll der Rettungsschwimmer das Wasser verlassen, da der Krampf sich oft wiederholt. An Land wird das verkrampfte Glied massiert und gebürstet, damit es erwärmt und gut durchblutet wird. Es sollte am gleichen Tag nicht mehr geschwommen werden.
Quelle: Ausbilderhandbuch Rettungsschwimmen der DLRG, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (Hrsg.), Bad Nenndorf.
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